Heidnische Kultplätze im Erzgebirge?
Ja spätestens bei Recherchen und Ausgrabungen in ca. 1500 Jahren wird man auf sie stoßen. Da gab es einen Platz in Bärenstein, an dem trafen sich zur Sommersonnenwende Heiden aus unterschiedlichsten Regionen, um das ewige Rad zu preisen. Man wird von den legendären Mittsommernächten digitale Spuren und Schriftrollen finden sowie persönliche Opfergaben, wenn man denn dann noch zu graben versteht. Auch wird es persönliche Kultplätze für die anderen Jahreskreisfeste zu finden geben, deren Spuren jedoch eher unauffällig sein werden.
Soweit zum Heute und zum Morgen.
Da uns der Sinn nicht nach schwammigen Spekulationen steht, luden wir Geschichtsonkel Toni Kästner in unser Langhaus ein, um etwas nach dem Gestern zu forschen.
Rund 20 Gäste bereicherten die Gesprächsrunde mit interessanten Fragen und Einwürfen.
Was sollte Menschen veranlassen, die damals wohl noch unwirtlicheren Lande zu besiedeln.
Relativ klar scheint, dass es bereits vor dem 12. Jhd. Handelsquerungen gegeben haben muss. Dafür sprechen schon die vielen Pässe. Sessionale Erkundungen und Begehungen sowie frühe bergbauliche Tätigkeiten oder Holzgewinnung ohne festen Siedlungscharakter sind absolut denkbar. Somit begleitete diese Menschen wohl auch immer ein Stück ihrer Kultur.
Und dann gibt es noch dieses interessante Schwert!
Toni konnte bislang einige Recherchen beisteuern.
Das Schwert wurde wohl 1885 im Ratswald Annaberg-Buchholz gefunden und in Folge dem Verein für Geschichte von Annaberg und Umgebung übereignet. Dieser Verein gründete 1887 das Museum für erzgebirgische Altertümer. In einer Beschreibung von 1909 wird erwähnt, dass es im Ratswald ergiebige Funde ähnlicher Art gab, was auf ein Gräberfeld hindeuten könnte.
Das Bodenrelief zeigt jedoch keine Auffälligkeiten, da das ganze Gebiet forstwirtschaftlich genutzt wurde.
Nach vorläufiger Einschätzung des Museumsleiters und Montanarchäologen Martin Straßburger könnte das Schwert aus der Zeit um 800 stammen.
Einem Foto nach zu urteilen, besitzt dieses Schwert eine recht kurze Parierstange und weist eine Krümmung auf, ursprünglich oder später bearbeitet.
Es ist geplant, das Schwert genauer zu untersuchen. Für Konkretes muss man also diese Untersuchungen erst einmal abwarten.
So bleibt es spannend und vielleicht offenbart uns dieses Schwert noch seine Geschichte.
Wir bleiben jedenfalls am Ball und hoffen bald weiteres berichten zu können.
Stets offen für aufrichtiges Interesse, bleibt gesund und neugierig,
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